AKTIEN NEWSROOM - NVIDIA: Back in Green


NVIDIA


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Gründung und Herkunft

NVIDIA wurde im Jahr 1993 von Jensen Huang, Chris Malachowsky und Curtis Priem gegründet. Die drei Gründer hatten zuvor bei der Firma LSI Logic zusammengearbeitet und beschlossen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, um sich auf die Entwicklung von 3D-Grafiktechnologien zu konzentrieren.

Jensen Huang, der heutige CEO von NVIDIA, spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Unternehmens und der Definition seiner Vision. Er brachte umfangreiches Wissen und Erfahrung im Bereich der Halbleiterindustrie mit und erkannte das enorme Potenzial von Grafikprozessoren und deren Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen.

Chris Malachowsky war für die technische Expertise verantwortlich und brachte sein Wissen in der Halbleiterentwicklung und -architektur ein. Curtis Priem, der dritte Gründer, trug sein Fachwissen in den Bereichen Produktentwicklung und Marketing bei. Gemeinsam bildeten sie ein starkes Team, das darauf abzielte, innovative Grafiktechnologien zu entwickeln und den Markt zu revolutionieren.

Die Anfangszeit von NVIDIA war von Herausforderungen und Entwicklungen geprägt. Das Unternehmen startete mit der Entwicklung von Grafikprozessoren für den PC-Markt und arbeitete eng mit Partnern wie Microsoft zusammen, um Grafikbeschleunigungstechnologien für PCs einzuführen. Das Unternehmen erkannte jedoch frühzeitig das Potenzial von Grafikprozessoren für andere Anwendungsbereiche wie wissenschaftliche Simulationen und Visualisierungen.

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von NVIDIA war die Einführung der GeForce-Grafikprozessoren im Jahr 1999. Die GeForce-Produktlinie wurde speziell für den Gaming-Markt entwickelt und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. NVIDIA etablierte sich als führender Anbieter von leistungsstarken Grafikprozessoren für Gamer und baute eine starke Marktposition auf.

Darüber hinaus hat NVIDIA einen starken Fokus auf den Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Das Unternehmen entwickelt leistungsstarke Hardware- und Softwarelösungen für maschinelles Lernen und Deep Learning-Anwendungen. Mit ihrer fortschrittlichen Architektur und Rechenleistung sind NVIDIA-GPUs besonders gut für anspruchsvolle KI-Aufgaben geeignet. Sie werden in Bereichen wie autonome Fahrzeuge, Bild- und Spracherkennung, medizinische Diagnostik und vielen weiteren Anwendungen eingesetzt.

Neben Gaming und KI beliefert NVIDIA auch den Automobilsektor mit seinen Technologien. Das Unternehmen entwickelt fortschrittliche Plattformen für das autonome Fahren und arbeitet mit führenden Automobilherstellern zusammen, um sicherere und intelligente Fahrzeuge der nächsten Generation zu ermöglichen. NVIDIA hat sich als vertrauenswürdiger Partner in der Automobilbranche etabliert und seine Lösungen werden in Fahrzeugen auf der ganzen Welt eingesetzt.

Im Wettbewerbsumfeld hat NVIDIA starke Konkurrenten in der Branche. Zu den wichtigsten zählen AMD, Intel und Qualcomm. Diese Unternehmen entwickeln ebenfalls fortschrittliche Grafiktechnologien und KI-Lösungen. Der Wettbewerb treibt jedoch auch Innovationen an und bringt den Kunden letztendlich vielfältige Optionen und Fortschritte in der Technologie.

NVIDIA ist auch abhängig von anderen Unternehmen, insbesondere von den Halbleiterfoundries wie TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company). Foundries sind für die Herstellung der Grafikprozessoren verantwortlich. Die Verfügbarkeit von Fertigungskapazitäten und eine enge Zusammenarbeit mit den Foundries sind entscheidend für das Wachstum und die Produktionskapazität von NVIDIA. Eine weitere Anhängigkeit besteht in gewissem Maße zum Chipdesigner ARM. NVIDIA lizenziert Chipdesigns von ARM und plante daher in 2020 die Übernahme von ARM von der Softbank Gruppe.

Zurück in die Realität in 2022

Der Corona Boost der Aktie war beflügelt durch die Stay at Home Phase in vielen Regionen. Millionen Gamer weltweit hatten Zeit und durch Subventionen auch Geld, um ihre Gaming Computer aufzurüsten. Einen Aufschlag von 30-40% gegenüber dem UVP waren Gamer bereit für Ihre Grafikkarten zu zahlen, die Hersteller konnten durch Lieferschwierigkeiten nicht liefern. Nur Börsenteilnehmer waren großzügiger und kauften fleißig die Aktien von NVIDIA und AMD, bis diese sich rasant im Kurs verdoppelten. Nach dem offiziell verkündeten Ende der Pandemie und Beginn der Inflation, drehte sich das Spiel plötzlich um: Grafikkarten waren auf Lager, Gamer gingen vor die Tür und Aktien wurden verkauft als gäbe es kein Morgen mehr. Ergebnis: Die Aktie fiel um 50% und lag damit unter dem Wert des Pandemiestarts.

Die Quartalszahlen im Q1 2023: Back in Green

NVIDIA, von Fans als “Team Green” bezeichnet, meldete für das erste Quartal 2023 einen Umsatz, der deutlich über den Prognosen des Managements lag, und gab gleichzeitig eine Prognose für das zweite Quartal ab, die noch deutlicher über vorherigen Schätzungen lag. Das Management rechnet für das zweite Quartal mit einem Umsatz von 11 Mrd. US-Dollar, was einer Steigerung von 64 % gegenüber dem Vorjahr und 53 % gegenüber dem Vorquartal entsprechen würde. Für Analysten Grund die Prognose für das Umsatzwachstum im Rechenzentrumssegment von NVIDIA in den nächsten fünf Jahren von 19 % auf 30 % (CAGR) anzuheben. Die Börse, wieder in großer Kauflaune für diesen Outperformer, hob die Aktie auf ein Allzeithoch – solche Stimmungsschwankungen gibt es eben nur am Kapitalmarkt.

Die Prognose ist in erster Linie auf die ungestillte Nachfrage nach Nvidias neuestem Rechenzentrums-GPU H100 zurückzuführen. Im Vergleich zu ihrem Vorgänger ist die H100 beim Trainineren von künstlicher Intelligenz neunmal schneller und bei der KI-Inferenzierung für transformatorbasierte große Sprachmodelle wie ChatGPT (generative pretrained transformer) von Open AI bis zu 30-mal schneller. KI-Modelle,wie ChatGPT, benötigen Tausende von GPUs, wobei der Wettbewerb zwischen Microsoft, Google und anderen Playern die besten KI-Modelle zu trainieren, das Wettrüsten mit Chips begünstigt.

Der Umsatz des ersten Quartals ging im Jahresvergleich um 13 % zurück und stieg im Vergleich zum Vorquartal um 19 % auf 7,2 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz im Gaming fiel im Jahresvergleich um ganze 38 % auf 2,2 Milliarden US-Dollar, da sich das Unternehmen weiterhin von den hohen Lagerbeständen erholt. Wettbewerber AMD gewinnt im Gaming Bereich ebenfalls leichte Marktanteile mit seinen Grafikkarten. Die Umsätze im Bereich Rechenzentren stiegen im Jahresvergleich um 14 % auf 4,3 Milliarden US-Dollar, wobei die Stärke in den Bereichen Cloud-Service-Provider, Consumer Internet und Unternehmenskunden liegt, die alle verschiedene generative KI-Modelle verfolgen. Die Bruttomargen stiegen gegenüber dem Vorquartal auf 64,6 %, was auf einen reichhaltigeren Mix zurückzuführen ist.

Das Segment der Rechenzentren ist der Haupttreiber für die Umsatzprognose des Managements für das zweite Quartal in Höhe von 11 Milliarden US-Dollar. Insbesondere geht man davon aus, dass die robuste Nachfrage nach den H100-Grafikprozessoren den Umsatz im Rechenzentrumssegment im zweiten Quartal auf 7,6 Milliarden US-Dollar ansteigen lassen wird, was einer Steigerung von 100 % gegenüber dem Vorjahr entspräche.

Bilanz

Im Hochzinsumfeld lässt sich fremdfinanziertes Wachstum teuer bezahlen, was für viele Tech Unternehmen riskant ist. NVIDIA steht mit einer robusten Bilanz da, die 11 Milliarden USD Schulden, bei 15,3 Mrd USD Cash aufweist.

NVIDIA die drittgrößte Position im ART Transformer Equities mit ca 3,5%

 



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